Gottfried von Straßburg: Tristan 261
The emotion of joy mixed with sorrow persists. In an attempt to keep their love secret, Tristan and Isolde persuade Brangäne to substitute for Isolde on the wedding night in order to conceal from the King the fact that Isolde was no longer a virgin. Marke is thoroughly deceived. Later, in panic, Isolde plots to have Brangäne killed by some huntsmen. She repents, however, and is relieved when she finds out that the men failed to accomplish the deed.An Irish minstrel called Gandin had slyly tricked Marke into granting him anything he possessed for playing the rote (ll. 13190-13196). Subsequently, Gandin claims Isolde, but Tristan rescues the Queen. A series of trysts follows, arranged by Brangäne. These meetings, which lead to growing suspicion, are thwarted by Marke’s courtiers. Finally, the dwarf Melot strews flour between the beds of the two lovers after Marke has announced that he will be away. Tristan leaps over the flour but he had recently been bled and leaves traces of blood. He flees the court, and Isolde is forced to defend her honor by undergoing the ordeal of the hot iron.23 She arranges for Tristan, who is disguised as a pilgrim, to carry her from the ship and fall with her on the sand (ll. 15586-15606). Thus she can swear truthfully that she has lain in the arms of no man but those of the King and the ‘pilgrim.’
Apparent harmony is restored. For reasons not disclosed by Gottfried, Tristan leaves for Wales where he stays with Duke Gilan. Tristan, still in exile, sends Isolde the little dog Petitcrü24—won from Gilan for his defeat of the giant Urgan—to delight her with the music of the magic bell tied around its neck. She tears off the bell, refusing to be happy while Tristan is not. Tristan comes back to court, but soon suspicions arise again, and this time the lovers are banished. They go to a cave of love, the so-called «Minnegrotte», which Tristan had discovered, a place of great beauty but cut off from civilization by treacherous mountains. Here they reach the pinnacle of their love. The grotto symbolizes the perfection of their mystical and sensual passion, and Gottfried describes it in allegorical terms.
262 Gottfried von Straßburg: Tristan
Nune sol iuch niht verdriezen,
ir enlât iu daz entsliezen, 16925 durch welher slahte meine 16925 diu fossiure in dem steine betihtet wære, als si was. si was, als ich iezuo dâ las, sinewel, wît, hôch, und ûfreht, 16930 snêwîz, alumbe eben unde sleht. 16930 diu sinewelle binnen daz ist einvalte an minnen. einvalte zimet der minne wol, diu âne winkel wesen sol. 16935 der winkel, der an minnen ist, 16935 daz ist âkust unde list. diu wîte deist der minnen craft, wan ir craft ist unendehaft. diu hœhe deist der hôhe muot, 16940 der sich ûf in diu wolken tuot. 16940 dem ist ouch nihtes ze vil, die wîle er sich gehaben wil hin ûf, dâ sich der tugende gôz ze samene welbet an ein slôz. 16945 so gevælet ouch daz niemer, 16945 die tugende dien sîn iemer gesteinet unde gewieret, mit lobe alsô gezieret, daz wir, die nidere sîn gemuot, 16950 der muot sich allez nider tuot 16950 und an dem esterîche swebet, der weder swebet noch enclebet. wir kapfen allez wider berc und schouwen oben an daz werc, 16955 daz an ir tugenden dâ stât, 16955 daz von ir lobe her nider gât, die ob us in den wolken swebent und uns ir schîn her nider gebent. die kapfe wir ze wunder an. 16960 hie wahsent uns die vedern van, 16960 von den der muot in vlücke wird, vliegende lob nâch tugenden birt. Diu want was wîz, eben unde sleht. daz ist der durnehte reht. |
Gottfried von Straßburg: Tristan 263
Es soll Euch jetzt nicht verstimmen, / wenn Ihr Euch erklären laßt,
(16925) aufgrund welcher Bedeutung / die Höhle in dem Felsen / so gestaltet war, wie sie es war. / Sie war, wie ich schon sagte, / rund, weit, hoch und steil,
(16930) schneeweiß, überall eben und glatt. / Die Rundung innen / bedeutet die Einfachheit der Liebe. / Einfachheit paßt gut zur Liebe, die ohne Winkel sein soll.
(16935) Wenn Winkel an der Liebe sind, / sind es Betrug und Tücke. / Die Weite bezeichnet die Kraft der Liebe, / denn ihre Kraft ist unbegrenzt. / Die Höhe steht für die Hochstimmung des Gemüts,
(16940) das sich in die Wolken emporhebt.25 / Ihm ist nichts zu schwer, / solange es sich emporheben will, / dorthin, wo das Abbild der Vollkommenheit / sich zur Gipfelkrone aufwölbt.(16945) So kann es denn nicht ausbleiben: / Die Vollkommenheit ist stets / mit Edelsteinen geschmückt / und mit Lob so sehr verziert, / daß wir, die wir nicht hochgestimmt sind,
(16950) deren Gesinnung vollständig niedersinkt / und am Boden liegt, / ohne aufzusteigen oder sich zu lösen, / daß wir alle emporblicken / und oben das Werk betrachten,
(16955) das durch ihre Vollkommenheit dort entstanden ist, / das zu uns herabkommt zum Lobe derer, / die über uns in den Wolken schweben / und zu uns herabstrahlen; / sie staunen wir verzückt an.
(16960) Daraus wachsen uns die Flügel, / mit denen der Sinn sich aufschwingt / und im Fluge die Vollkommenheit preist. / Die Wand war weiß, glatt und eben. / Das ist das Wesen der Lauterkeit.
264 Gottfried von Straßburg: Tristan
16965 der wîze und ir einbære schîn
16965
dern sol niht missemâlet sîn. an ir sol ouch kein arcwân weder bühel noch gruobe hân. der marmelîne esterîch 16970 der ist der stæte gelîch 16970 an der grüene und an der veste. diu meine ist ime diu bete von varwe und von slehte. diu stæte sol ze rehte 16975 ingrüene sîn reht alse gras, 16975 glat unde lûter alse glas. Daz bette inmitten inne der cristallînen minne, daz was vil rehte ir namen benant. 16980 er hæte ir reht vil rehte erkant, 16980 der ir die cristallen sneit z’ir legere und z’ir gelegenheit. diu minne sol ouch cristallîn, durchsihtic und durchlûter sîn. 16985 Innen an der êrînen tür 16985
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Gottfried von Straßburg: Tristan 265
(16965) Ihre ganz und gar weiße Helligkeit / darf nicht durch Farben getrübt werden. / An ihr soll der Argwohn / weder Hügel noch Graben finden. / Der marmorne Fußboden
(16970) gleicht der Beständigkeit / in seiner ewig grünen Festigkeit. / Diese Bedeutung paßt am besten zu ihm / wegen seiner Farbe und Art. / Die Beständigkeit muß wahrlich
(16975) so grün sein wie das Gras, / so eben und klar wie Glas. / In der Mitte das Bett / der kristallenen Liebe / trug seinen Namen zu Recht.
(16980) Derjenige kannte ihre Eigenart ganz genau, / der den Kristall zurechtschnitt / zu ihrer Bequemlichkeit und Pflege. / Die Liebe soll ja auch kristallklar, / durchsichtig und ganz lauter sein.
Innen an der ehernen Tür
(16985) waren zwei Riegel angebracht. / Im Inneren war auch ein Schnappschloß / kunstvoll / durch die Wand verlegt,(16990) wo Tristan es vorfand. / Es wurde von einer Klinke betätigt, / die von außen hineinführte / und es öffnete und schloß. / Es gab dort weder Schloß noch Schlüssel,
(16995) und ich will Euch sagen, warum. / Da war kein Schloß, / denn was für Vorrichtungen man auch an der Tür / (ich meine außerhalb) / zum Öffnen oder Schließen anbringt,
(17000) es bedeutet doch alles Falschheit. / Denn wenn einer das Tor der Liebe durchschreitet, / ohne daß man ihn von innen einläßt, / dann gilt das nicht als Liebe, / sondern es ist Falschheit und Gewalt.
(17005) Deswegen ist dort das Tor der Liebe, / die eherne Pforte davor,
266 Gottfried von Straßburg: Tristan
die nieman kan gewinnen, ern gewinne sî mit minnen. ouch ist si durch daz êrîn, 17010 daz kein gerüste müge gesîn 17010 weder von gewalte noch von craft, von liste noch von meisterschaft, von valscheite noch von lüge, dâ mite man sî verscherten müge. 17015 und innen ietweder rigel, 17015 ieweder minnen insigel daz was zem andern gewant ietwederhalben an der want. und was der einez cêderîn, 17020 daz ander helfenbeinîn. 17020 nu vernemet die tiute ir bêder: daz eine insigel der cêder daz meinet an der minne die wîsheit und die sinne; 17025 daz von dem helfenbeine 17025 die kiusche und die reine. mit disen zwein insigelen, mit disen reinen rigelen sô ist der Minnen hûs bewart, 17030 valsch unde gewalte vor bespart. 17030 Daz tougenlîche heftelîn, daz von ûzen hin în zer vallen was geleitet hin, daz was ein spinele von zin. 17035 diu valle was von golde, 17035 als sî ze rehte solde. valle unde haft, diz unde daz, diu enmohten beidiu niemer baz an ir eigenschaft sîn brâht. 17040 daz zin daz ist diu guote andâht 17040 ze tougenlîchem dinge. daz golt daz ist diu linge. zin unde golt sint wol hier an. sîn andâht mag ein ieclîch man 17045 nâch sînem willen leiten, 17045 smalen oder breiten, kürzen oder lengen, vrîen oder twengen sus oder sô, her oder hin |
Gottfried von Straßburg: Tristan 267
die niemand überwinden kann, / es sei denn aus Liebe. / Sie ist auch deshalb aus Erz,
(17010) damit es kein Gerät geben könne, / womit man sie, durch Gewalt oder Kraft, / durch Schlauheit oder Können, / durch Betrug oder Lüge / etwa beschädigen könnte.(17015) Im Inneren die beiden Riegel, / jeder von ihnen ein Siegel der Liebe, / waren einander zugewandt / von beiden Seiten der Wand. / Der eine war aus Zedernholz,
(17020) der andere aus Elfenbein. / Hört nun ihre Auslegung: / Das Zedernsiegel / bedeutet in der Liebe / die Weisheit und den Verstand,
(17025) das aus Elfenbein / Keuschheit und Reinheit. / Mit diesen beiden Siegeln, / mit diesen makellosen Riegeln / ist das Haus der Liebe26 geschützt
(17030) und der Falschheit und Gewalt versperrt. / Die verborgene Klinke, / die von außen / zu dem Schnappschloß führte, / war eine zinnerne Stange,27(17035) das Schloß selbst war aus Gold, / wie es ihm zukam. / Schloß und Klinke / hätten beide niemals besser / in ihrer Eigenheit betont werden können.
(17040) Das Zinn versinnbildlicht das ständige Streben / nach dem Geheimnis der Liebe. / Das Gold bezeichnet die Erfüllung. / Zinn und Gold passen hier sehr gut. / Jeder kann sein Streben
(17045) nach seinem Willen gestalten, / verengen und verbreitern, / verkürzen oder verlängern, / befreien oder einzwängen, / so oder so, hin oder her,
268 Gottfried von Straßburg: Tristan
17050 mit lîhter arbeit alse zin 17050
und ist dâ lützel schaden an. swer aber mit rehter güete kan ze minnen wesen gedanchaft, den treit binamen dirre haft 17055 von zine, dem swachen dinge, 17055 ze guldîner linge. und ze lieber âventiure. Obene in die fossiure
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Gottfried von Straßburg: Tristan 269
(17050) ohne große Mühe, so wie Zinn, / und es schadet nicht. / Wer aber in der richtigen Weise / nach der Liebe streben kann, / den führt gewiß diese Klinke
(17055) aus Zinn, dem wertlosen Metall, / zu goldenem Erfolg / und angenehmem Erlebnis.
Oben in der Grotte / waren nur drei kleine Fenster
(17060) schön und verborgen / durch das Gestein gehauen worden, / durch welche die Sonne hereinschien. / Das eine war die Güte, / das andere die Demut
(17065) und das dritte vornehmes Betragen. Durch diese drei / lachte der Sonnenschein, / der beglückende Glanz herein: / die Ehre, das strahlendste Licht, / und erleuchtete diese Höhle / weltlichen Glücks.
(17070) Es hat auch seinen guten Sinn, / daß die Grotte einsam / in dieser wüsten Wildnis lag. / Damit kann man durchaus vergleichen,
(17075) daß die Liebe und ihre Gegebenheiten / nicht auf der Straße liegen / oder irgendwo auf dem freien Felde.
In what follows, Gottfried explains the significance of the fact that the grotto was surrounded by wilderness, and then adds that getting there is arduous and difficult—one wrong step and the wilderness swallows the lover:
Sie liegt verborgen in der Wildnis; / zu ihrer Höhle ist der Weg
(17080) mühselig und schwer. / Die Berge liegen um sie herum / in vielen steilen Krümmungen, / hier und da verstreut. / Die Wege hinauf und hinunter sind
(17085) für uns Leidende alle / mit Felsbrocken versperrt, / daß wenn wir dem Weg nicht genau folgen, / wenn wir einen einzigen falschen Tritt tun, / wir niemals wieder
(17090) glücklich zurückkehren. / Wer jedoch so glücklich ist,
270 Gottfried von Straßburg: Tristan
daz er zer wilde kumet hin în,
der selbe hât sîn arbeit vil sæleclîchen an geleit. 17095 der vindet dâ des herzen spil. 17095 swaz sô daz ôre hœren wil und swaz dem ougen lieben sol, des alles ist diu wilde vol. sô wære er ungern anderswâ. 17100 Diz weiz ich wol, wan ich was dâ. 17100
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Gottfried von Straßburg: Tristan 271
daß er in diese Wildnis gelangt, / der hat seine Mühe / glückbringend eingesetzt
(17095) und findet dort seines Herzens Freude. / Was immer das Ohr hören will / und das Auge ergötzt, / von all dem ist diese Wildnis voll. / Dann möchte er gar nicht woanders sein.
(17100) Das weiß ich genau, denn ich war dort.28 / Auch ich bin in der Wildnis / den Vögeln und den Tieren des Waldes, / dem Hirsch und dem Reh, / durch viele Waldgegenden
(17105) gefolgt und nachgegangen, / habe jedoch meine Zeit vergeudet / und niemals etwas erlegt.29 / Meine Mühen und Anstrengungen / waren glücklos.(17110) Ich fand bei der Höhle / die Klinke und sah das Schnappschloß. / Ich bin auch zu dem Kristall / bisweilen gegangen. / Tanzend bin ich oft gesprungen
(17115) dorthin und wieder fort. / Niemals aber habe ich darauf geruht. / Aber den Boden in der Nähe, / aus wie hartem Marmor er auch war, / den habe ich so zertreten,
(17120) daß, wenn ihn seine grüne Farbe nicht geschützt hätte, / die sein größter Vorzug ist / und durch die er stets wächst, / man auf ihm wohl wahrnehmen könnte / die Spur der wahrhaftigen Liebe.
(17125) Auch habe ich an der strahlend hellen Wand / häufig meine Augen geweidet. / Oft habe ich an die Gewölbekrone, / die Kuppel und den Schlußstein / aufmerksam meine Blicke geheftet
(17130) und meine Augen abgenutzt / an dem Schmuck dort oben, / der so mit Lob besternt30 ist. / Die sonnenspendenden Fensterchen272 Gottfried von Straßburg: Tristan
diu habent mir in daz herze mîn
17135 ir gleste dicke gesant. 17135 ich hân die fossiure erkant sît mînen eilif jâren ie und enkam ze Curnewâle nie. Diu getriuwe massenîe,
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Gottfried von Straßburg: Tristan 273
haben mir in mein Herz / oft ihren Glanz gesandt.
(17135) Ich kenne diese Grotte / schon seit meinem elften Lebensjahr / und war trotzdem nie in Cornwall.
Die getreue Gesellschaft, / Tristan und seine Liebste,
(17140) hatte in der Wildnis / der Wälder und Felder / ihre Zeiten der Ruhe und Arbeit / sehr angenehm eingerichtet:(17145) Stets waren sie / einander zur Seite. / Morgens im Tau / lustwandelten sie zur Aue, wo die Blumen und das Gras
(17150) vom Tau gekühlt waren. / Die kühle Wiese / diente ihnen dann zur Erholung. / Dort gingen sie auf und ab, / redeten dabei miteinander
(17155) und lauschten beim Gehen / dem lieblichen Vogelsang. / Dann wandten sie sich um, / dorthin, wo die kühle Quelle rauschte, / und sie lauschten ihrem Rauschen,
(17160) ihrem Plätschern und Fließen. / Dort, wo sie zur Ebene hinaustrat, / setzten sie sich immer zum Ausruhen hin. / Dort hörten sie ihrem Rauschen zu, / beobachteten ihr Strömen / und freuten sich immer wieder daran.
In the grotto the two lovers pass their time in storytelling and musical pursuits. One of Marke’s huntsmen finally discovers them by looking through one of the openings of the grotto. He calls Marke. It should be pointed out that Tristan and Isolde had anticipated their discovery and decided to bed down not as man and woman but as men:
(17405) Sie gingen wieder zu ihrem Bett / und legten sich dort nieder, / voneinander entfernt, / ganz so wie zwei Männer, / aber nicht wie Mann und Frau.
[...]
(17412) Zudem hatte Tristan gelegt / sein bloßes Schwert zwischen sie.
274 Gottfried von Straßburg: Tristan
"Isôte lîp, Isôte leben
18530 diu sint bevolhen unde ergeben 18530 den segeln unde den winden. wâ mac ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ 18535 und enbin doch weder dâ noch hie. 18535 wer wart ie ouch sus verirret ie? wer eart ie sus zerteilet mê? ich sihe mich dort ûf jenem sê und bin hie an dem lande." |
Gottfried von Straßburg: Tristan 275
However, neither the huntsman nor Marke was fooled. Yet, when the King sees them lying separated by Tristan’s sword, he is deeply moved by the sight, and his passion for Isolde flares anew. The lovers are recalled to court, but before very long, the King finds them in a garden, sleeping together. Tristan flees and after a visit to his father’s territories, he joins Kaedin in Arundel. There Isolde of the White Hands, Kaedin’s sister, is attracted to him, and Tristan, in his loneliness, is reminded by her of the beauty of Isolde. His affection for her strikes us as pathetic since the sight of her keeps fuelling the pain of separation in him. He derives pleasures from this ambivalence (ll. 18965-18992), thus echoing Isolde’s earlier confusion following Tristan’s departure:
"Isoldes Leib und Leben
(18530) sind befohlen und ausgeliefert / den Segeln und dem Wind. / Wo kann ich mich nun finden? / Wo kann ich mich nun suchen, wo? / Jetzt bin ich hier und dort(18535) und bin trotzdem weder dort noch hier. / Wer war jemals so verwirrt? / Wer war jemals so zerrissen? / Ich sehe mich dort auf dem Meer / und bin doch hier an Land."
Gottfried’s poem breaks off at l. 19548. We know from Thomas of Brittany that Tristan marries Isolde of the White Hands, that he does not consummate the marriage for a long time, and that he takes along Kaedin to see the first Isolde to explain his feelings. Subsequently, Tristan receives a wound that only Isolde can cure. She is summoned, but Isolde of the White Hands, prompted by jealousy, tells Tristan that the returning ship carries a black sail?the prearranged sign that Isolde has refused to come. Tristan dies, and Isolde, arriving too late to save him, falls dead upon his body. Finally, in the prose novel of Tristrant und Isalde of 1484, the two lovers are buried side by side, and a rose is planted on top of Isolde’s grave and a grape vine on Tristan’s. After a while, the rose and the grape vine become intertwined, not miraculously, but still as a result of the love potion, "auß würckung vnd krafft des getranckes" (l. 5168).31
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